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Spannende Projekte des Lawinenwarndienstes Salzburgs – Anna Heuberger und Michael Butschek

By 9. November 2024schnee.semmelnar
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Starker Wind und weiches Brett – Erklärungsversuche aus dem Winter 2023/24

„Herausforderung Gleitschneelawinen – Fallstudie im Bereich der Stauseen Kaprun“

Anna Heuberger | Lawinenprognostikerin | Salzburg | GeoSphere Austria
Michael Butschek | Leiter Lawinenwarnzentrale | Salzburg | GeoSphere Austria

ÖGSL schnee.semmelnar | 04.11.2024

Starker Wind und weiches Brett – Erklärungsversuche aus dem Winter 2023/24 | Anna Heuberger

Schneefall, Sturm und super Tiefschneebedingungen am nächsten Tag – eine Situation, die in der Wintersaison 2023/24 im Bundesland Salzburg mehrfach gemeldet wurde. Betrachtet man allein die Windgeschwindigkeiten, so hätte man harte Schneebretter im oberen Bereich der Schneedecke, möglicherweise eine erhöhte Lawinenaktivität und schlechtes Skifahren erwartet. Die Bedingungen vor Ort zeigten jedoch einen deutlichen Windeinfluss auf die Schneeoberfläche, aber es gab kaum Lawinenaktivität und das Schneebrett war weich. Frühere Untersuchungen bestätigen unsere Beobachtungen und zeigen, dass maximale Windböen und durchschnittliche Windgeschwindigkeiten ohne Hindernisse nicht unbedingt mit der Schneebrett-Härte korrelieren, wohl aber die Windgeschwindigkeit nahe der Oberfläche. Diese Ergebnisse weisen auf die Bedeutung des Geländes und dessen Einfluss auf die Windgeschwindigkeiten an der Schneeoberfläche hin. Wir haben uns die Situationen mit hohen Windgeschwindigkeiten und weichen Schneebrettern im letzten Winter genauer angesehen und die Eigenschaften der Schneedecke mit den meteorologischen Daten verglichen.

 

Herausforderung Gleitschneelawinen – Fallstudie im Bereich der Stauseen Kaprun | Michael Butschek

Die Stauseen Mooserboden und Wasserfallboden liegen im Kaprunertal nördlich des Alpenhauptkammes zwischen 1500 und 2000 m und sind von Gleitschneelawinen betroffen. Der Bau eines neuen Pumpspeicherkraftwerks in diesem Gebiet erfordert eine ganzjährige Baustelle in komplexem Lawinengelände, was zu erheblichen Herausforderungen bei der Bewertung des Lawinenrisikos und den Kontrollmaßnahmen führt. Obwohl sich die meisten Lawinenanlaufgebiete in Höhenlagen zwischen 2000 und 2500 m befinden, stellt die Gleitschneeaktivität bereits im Frühwinter ein Risiko für das Baugebiet dar. Langfristige meteorologische Daten und dokumentierte Lawinenbeobachtungen in diesem Gebiet zeigen zeitliche und räumliche Veränderungen der Gleitschneeaktivität, wobei die frühwinterliche Gleitschneeaktivität in allen Höhenlagen zunimmt. Um diese Zunahme der Gleitschneelawinenaktivität zu bewältigen, werden neue Entschärfungsmethoden angewandt, darunter die Einbringung von Wasser in Gleitschneerisse.