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I nformationen über den Aufbau und die Stabilität der Schneedecke innerhalb eines Gebietes sind für die Beurteilung der aktuellen und zukünftigen Lawinenverhältnisse unerlässlich. In bestimmten Anwendungsfällen können Anbruchgebiete von Lawinen unzugänglich sein, und die Eigenschaften der Schneedecke können durch sorgfältige Analyse vergangener und gegenwärtiger Wetter- und Lawinenereignisse abgeschätzt werden. Schneedeckenparameter variieren zeitlich und räumlich, und die Vorgehensweise bei Schneedeckenuntersuchungen sollte diese Variabilität berücksichtigen. Schneedeckeninformationen werden im Allgemeinen getrennt von den Schnee- und Wetterbeobachtungen erfasst und aufgezeichnet. Einige grundlegende Wetterbeobachtungen werden jedoch typischerweise in Verbindung mit Schneedeckenbeobachtungen durchgeführt.

Ziele

Das übergeordnete Ziel jeder Beobachtung in lawinengefährdetem Gelände ist die Gewährleistung der Sicherheit der Beobachter. An zweite Stelle tritt die Beobachtung und Aufzeichnung der aktuellen Beschaffenheit und Stabilität der Schneedecke. Weitere Ziele hängen von der Art des Einsatzes bzw. der Anwendung ab.

Standard Schneedecken-Beobachtungen

Die aufgenommenen Schneedeckenparameter und Beobachtungen sowie deren Detailgenauigkeit hängen von der jeweiligen Anwendung und Zielsetzung ab. Der folgende Abschnitt gibt eine Übersicht über mögliche Aufnahmeparameter. Die Beobachtungsparameter eins bis fünf und Parameter sieben werden für die meisten Anwendungsbereiche nützlich sein. Die Schneedeckeneigenschaften (Parameter sechs) müssen je nach Anwendungsgebiet und Beobachter spezifisch ausgewählt werden.

1. Datum

Tag der Schneedeckenuntersuchung (TT.MM.JJJJ).

2. Zeit

Lokale Uhrzeit, wann mit der Beobachtung begonnen wird (24-Stunden-Zählung).

 

3. Beobachter

Namen der an der Untersuchung beteiligten Personen.

4. Standortinformationen

  • Ort der Aufnahme – der nächstgelegenste topografische Orientierungspunkt (Berg, Pass, Tal, Hütte, Lawinenzug, etc.), politischen Orientierungspunkt (Stadt, Strassenkilometer, etc.) und/oder geografische Koordinaten (Breiten-/Längengrad oder UTM und Datum). Wird das Profil nach einem Lawinenabgang aufgenommen, sollte die Position relativ zur Lawinenbahn notiert werden.
  • Exposition– Hangausrichtung des Beobachtungsstandorts (N, NE, E, SE, S, SW, W, NW, flach; auch Gradangaben möglich).
  • Seehöhe– Höhe des Beobachtungsstandorts ausgehend vom Meeresspiegel (Meter).
  • Hangneigung – Mittlere Hangneigung am Beaobachtungsstandort (Grad).

5. Wetterinformationen

  • Bewölkung – Angabe des Bewölkungsgrads als sonnig, heiter, wolkig, stark bewölkt, bedeckt oder OBSC (Himmel nicht erkennbar). Auch Achtel-Angabe möglich.
  • Lufttemperatur – Temperatur der Luft in 2m Höhe in Grad Celsius und auf 0.5 °C gerundet.
  • Niederschlagsart und -intensität – Niederschlagsart (Schnee, Graupel, Regen, Hagel) und Niederschlagsintensität.
  • Wind – Gemessene oder geschätzte Windgeschwindigkeit und -Windrichtung.
  • Eindringtiefe – Mittlere Eindringtiefe in die Schneedecke mit Schuhen oder Skiern in Zentimetern.

6. Schneedeckeneigenschaften

Spezifische Eigenschaften der Schneedecke am Untersuchungsstandort, in Abhängigkeit der Anwendung und Zielsetzung (das entsprechende Kapitel wird in Kürze veröffentlicht).

7. Beobachtungen zur Lawinensituation

Informationen über die aktuell vorherrschenden Lawinenverhältnisse liefern: frische Lawinenablagerungen, Gefahrenzeichen (Setzungsgeräusche, Rissbildung, Gleitschneemäuler), Windzeichen, Neuschneemenge, Sprengerfolge künstlicher Auslösungen.

Aktuelle Lawinenverhältnisse können anhand von Regionen, Geländeformen (kammnah, in Mulden, etc.), Höhenlage, Expostion, Hangneigung oder Schneedeckeneigenschaften (z.B. schneearme Bereiche) gruppiert werden.